Widerstand im Krieg

Montag, 6. Juni 2005

»Besatzung oder Befreiung?«

Zugang und Wahrnehmung von Widerstand und zu Erinnerungskultur

Ein Drei-Generationen Gespräch

mit: Irma Schwager, Vera Modjawer, Katarina Ferro
Moderation: Bärbel Danneberg

Drei Generationen von Frauen sprechen in einem moderierten Gespräch
darüber, wann sie zum ersten Mal von Widerstand im zweiten Weltkrieg
gehört haben. Was haben sie in der Schule gelernt? Wann zum ersten Mal vom
kommunistischen und dem bewaffneten Widerstand der SlowenInnen gelernt?
Drei Frauen mit unterschiedlichem Background: Irma Schwager, die in ihrer
Emigration zum kommunistischen Widerstand stieß, Vera Modjawer aus
kommunistischer Familie, die zu Hause von Befreiung und in der Schule von
Besatzung gelernt hat, Katarina Ferro, die gefärbte Geschichte in einer
Katholischen Schule vermittelt bekam.

Das Gespräch soll den ganz persönlichen Zugang der drei Frauen zeigen und
gleichzeitig der Frage nach der Veränderung von Geschichtsbewusstsein und
Erinnerungskultur in der Gesellschaft nachgehen. Ein Thema, das gerade im
"Gedanken"jahr, in dem Schüssel und Co mit ihrer Version von Widerstand
und Neuaufbau der zweiten Republik, die Geschichte neu schreiben und
umformulieren, genauerer Betrachtung bedarf.

Eine Veranstaltung der ARGE Feminismus
7. Juni 2005
Café Siebenstern; Siebensterngasse 31, 1070 Wien
19.00
Für Männer und Frauen, Eintritt frei

Montag, 7. März 2005

Frauen im Widerstand

Lesung – Deutsch, Romani, Tschechisch, Slowenisch

"Frauen im Krieg und im Widerstand"

Lesung zum Frauentag und zu 60 Jahre Kriegsende
Mercedes Echerer liest über das Schicksal der drei Frauen

Es dauerte lange, bis die Frauen aus den Reihen der österreichischen Volksgruppen ihr Schweigen brachen. Das Niederschreiben ihrer Erinnerungen an die Deportation in die Konzentrationslager, an ihren Widerstand und an ihre Rückkehr nach der Befreiung 1945 war ein Versuch, das Grauen und die Todesangst zu überwinden, aber auch sich mit ihrer Heimat zu versöhnen.

Schauspielerin Mercedes Echerer
mercedes
liest an diesem Abend aus den Büchern "Ich war keine Heldin" von Antonia Bruha (Wiener Tschechin), "Uns hat es nicht geben sollen" von Rosa Winter (Sintiza) und aus dem Tagebuch "Und schreibe aufs Blatt meine Gefühle" von Ljudmila Sticker (Kärntner Slowenin).

Die muttersprachlichen Beiträge in Tschechisch, in Romani und in Slowenisch tragen Nika Brettschneider (Theater Brett), Susanne Horvath (Radio Kaktus) und Maja Sticker (Enkelin) vor. Adrian C. Gaşpar begleitet die Lesung am Klavier.

Moderation: Maria Jonas

Antonia Bruha
Antonia Bruha, geborene Spat, schrieb bereits als junges Mädchen für die "Tschechische Arbeiterzeitung" und den "Jungarbeiter". Ab Ende der dreißiger Jahre im österreichischen Widerstand aktiv, wurde sie 1941, kurz nach der Geburt ihrer Tochter, verhaftet. Ein halbes Jahr lang etwa befand sie sich in Gestapohaft am Morzinplatz 4. Die Wiener Tschechin Bruha wurde in weiterer Folge mit dem Vermerk "RU", Rückkehr unerwünscht, im KZ Ravensbrück interniert, in dem sie als politische Gefangene nur jeden vierten Tag zu essen bekam. Bei ihrer Rückkehr aus dem KZ im Jahre 1945 wog sie 32 kg. Ihre Erlebnisse in der Gestapohaft und im KZ Ravensbrück sammelte
buch
Bruha im Buch "Ich war keine Heldin".

Rosa Winter
Rosa Winter kam 1923 in Oberösterreich als viertes Kind der Sinti-Famile Kerndlbacher zur Welt. Ihre Eltern zogen mit den zwölf Kindern in Wohnwagen durch Österreich von Markt zu Markt, dort verkaufte der Vater Waren. Als sich die Familie im steirischen Leoben befand, wurden die Männer der Familie von Gendarmen festgehalten. Deren Leben endete im KZ Buchenwald oder Dachau. Bis auf einen Cousin von Rosas Vater kam niemand von dort zurück.
Die Frauen wurden dann von den Nationalsozialisten in Salzburg inhaftiert und ihrer Wagen, Pferde und Waren beraubt.
winter
Rosa Winter wurde ins KZ Ravensbrück verschleppt, das sie zum Glück überlebte. Darüber erzählt Winter auf berührende Weise in dem neuen Buch "Es hat uns nicht geben sollen".

Ljudmila Sticker
"Es kostete alle körperlichen und seelischen, Kräfte die kleinen Kinder zu wecken, Jozej war erst vier, Mici noch keine drei Jahre alt, Petri würde im Juli zwei Jahre alt werden und die Jüngste, die kleine Dorica, die zählte noch keine 10 Wochen, was werde ich wohl anfangen, mit diesem kleinen Würmchen in der Fremde mittellos, würdelos, heimatlos", erinnert sich die Kärntner Slowenin Ljudmila Sticker an die Deportation am 14. und 15. April 1942. Sie wurde mit den anderen 200 Kärntner slowenischen Familien in einer Nacht von NS-Schergen aus dem Schlaf gerissen und nach Deutschland weggeschleppt. Über die Geschehnisse, ihre Gedanken und Gefühle hat die unbeugsame Slowenin damals ein Tagebuch geführt, das nun den Titel "Und schreibe aufs Blatt meine Gefühle" trägt.


Heute am 07. März 2005, 19.00 Uhr
ORF KulturCafe
Argentinierstraße 30a, 1040 Wien
Eintritt frei

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resistance in underground - 11. Jun, 16:16
Ein Tribut an die Frauen
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